Zum Inhalt springen

Heilige und Selige

Die „Gemeinschaft der Heiligen“, an die wir Christen glauben, ist die geistige Gemeinschaft aller Getauften, der jetzt Lebenden und auch der schon Verstorbenen, als Glieder der Kirche. Sie haben teil, „an den heiligen Dingen: am Glauben, an den Sakramenten, besonders an der Eucharistie, an den Charismen und an den anderen geistlichen Gaben.“ (KKK 194). Deshalb kann auch der Apostel Paulus in seinen Briefen die christlichen Gemeinden als „die Geheiligten in Christus Jesus, die berufenen Heiligen“ (1 Kor 1,2) bezeichnen.

In dieser Gemeinschaft der Kirche wurden dann von Anfang an auch Menschen besonders verehrt, die sich durch das Martyrium, durch ein vorbildliches Leben oder durch besondere Gnadenzeichen in ihrem Leben ausgezeichnet haben. In ihnen sah man jene, die Jesus in der Bergpredigt seliggepriesen hat und denen so das Himmelreich zuteilgeworden ist. (vgl. Mt 5,1-12). An ihren Gräbern hat man sich dann jeweils an ihrem Todestag zum Gottesdienst versammelt. Daher stammt die Bezeichnung „jemanden zur Ehre der Altäre zu erheben“. Heute spricht man von der Heiligsprechung als dem offiziellen Akt, in dem die Kirche die Verehrung einer Person offiziell bestätigt. Die Bezeichnung „Selige“ oder „Seliger“ gilt dabei einer Person, die nur lokal verehrt wird, in einer bestimmten Region oder einem Land. „Heilige“ dagegen sind jene, die in der ganzen Weltkirche gefeiert werden.

Mit einigen dieser Seligen und Heiligen sind die Menschen der Fidei besonders verbunden. Sie sind Begleiter auf ihrem Lebens- und Glaubensweg. Einige sind die Patrone der Kirchen und Kapellen hier, andere sind durch ihr Wirken mit der Fidei verbunden.

Die Heiligen sind weder Übermenschen noch perfekt zur Welt gekommen. Sie sind wie wir, wie jeder von uns, sie sind Menschen, die, bevor sie die Herrlichkeit des Himmels erlangten, ein normales Leben geführt haben, mit Freuden und Schmerzen, Mühen und Hoffnungen. Was aber hat ihr Leben verändert? Als sie die Liebe Gottes erkannt haben, sind sie ihm mit ganzem Herzen nachgefolgt, bedingungslos und ohne Heuchelei.

Papst Franziskus am 1. November 2013