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Heiliger Martin

Martinsfenster

Martin wurde 316/317 in Szombathely in Ungarn als Sohn eines heidnischen römischen Tribuns geboren. Er wurde aber christlich erzogen. Auf Wunsch des Vaters musste er in den Soldatendienst eintreten. Im Alter von 18 Jahren wurde er getauft und schied deswegen bald aus dem Militär aus. Zuvor geschah der Legende zufolge, was Martin weltberühmt machte: Martin begegnete am Stadttor von Amiens als Soldat hoch zu Ross einem frierenden Bettler, ihm schenkte er die mit dem Schwert geteilte Hälfte seines Mantels. In der folgenden Nacht erschien ihm im Traum dann Christus mit dem Mantelstück bekleidet: er war es, der Martin im Bettler begegnet war, wie er es selbst im Evangelium sagt: „Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ (Mt 25,40)

Martin lebte fortan ein entschiedenes Leben als Christ, ab 360 als Einsiedler bei Poitiers. Aus seiner Einsiedelei wuchs später das erste Kloster Galliens. Er beeindruckte das Volk durch sein asketisches Leben, seine Fürsorge für die Nöte der Armen und seine Wundertaten. 371/372 wurde er auf Drängen des Volkes Bischof von Tours. Als Bischof weilte Martin zwischen 371 und 386 mehrfach in der römischen Kaiserstadt Trier, vornehmlich zu kirchenpolitischen Beratungen mit dem Kaiser. Er war ein angesehener Gast am Kaiserhof, geriet jedoch zuletzt in Konflikt mit Kaiser Maximus, der die von Martin selbst abgelehnten Anhänger des Irrlehrers Priscillian zum Tode verurteilte. Martin wollte durch seine Intervention verhindern, dass zum ersten Mal Christen andere Christen mit dem Tode bestraften, was ihm aber nicht gelang. Bei seinen Besuchen in Trier betete er oft in der Bischofskirche und nahm dort 386 auch an der Weihe des Trierer Bischofs Felix teil. So tragen viele alte Kirchen im Trierer Land seinen Namen, wie auch die „Mutterkirche“ der Fidei in Schleidweiler. Im Bistum Trier hat der Heilige Martin so im buchstäblichen wie im übertragenen Sinn Fußspuren hinterlassen.

Während wir Martin im Altarbild als Bischof sehen, finden wir in einem der Chorfenster und in einem Holzrelief in einer Seitennische die berühmte Szene der Mantelteilung, an die vor allem die Kinder jedes Jahr an seinem Gedenktag, dem 11. November, erinnern.

Zu seinen Ehren singt man in Schleidweiler dieses Lied:

Singt vereint in frohen Chören, Sankt Martinus Ehr und lob!
Singt dem Gottesmann zu Ehren, den der Herr so hoch erhob!

Heil`ger Martinus, o hör unsre Lieder,
siehe, wir grüßen als Vater dich gern!
Blicke voll Liebe auf alle hernieder!
Segne uns, der du so groß vor dem Herrn!

Lass uns treu nach deinem Bilde Christi Jünger immer sein,
voll der Demut, Lieb und Milde uns dem Dienste Gottes weih`n.

Preiset ich, den Vater der Armen, ihn, der hoch im Himmel thront!
Fleht zu ihm um sein Erbarmen, dass er uns mit Fürbitt lohnt!

Ehrt den frommen Reitersmann, ruft ihn an in aller Not!
Er wird geben, was er kann, war barmherzig bis zum Tod.