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Glaube

Man sieht den Blick in eine Kirche mit drei großen bunten Fenstern. An den Decken hängen geschmiedete Leuchten

Ihren Glauben haben die Christen von Anfang an in Formeln und Bekenntnissen festgehalten. Die früheste bekannte Taufliturgie verlangte vom Täufling bereits ein Glaubensbekenntnis, das in Form einer dreifachen Befragung abgelegt wurde, wie es bis heute bei der Taufe üblich ist.

Das bekannteste ist sicher das Apostolische Glaubensbekenntnis, das in seinem Grundbestand bereits im 2. Jahrhundert bezeugt ist und den Glauben an den dreieinigen Gott, die heilige Kirche und die Vergebung der Sünden beinhaltet. Seinen Namen verdankt es der Legende, dass die darin benannten 12 Glaubenssätze von den 12 Aposteln zusammengetragen worden sein sollen.

Das Große Glaubensbekenntnis verbindet bis heute alle Christen in der weltweiten Ökumene. Es geht zurück auf die ersten Konzilien in Nizäa im Jahr 325 und in Konstantinopel im Jahr 381. Nach langen Debatten erkannten sich unter der Führung des Heiligen Geistes alle versammelten Bischöfe in diesem Glaubensbekenntnis wieder. Deshalb wird es auch nicaeno-konstantinopolitansiches Glaubensbekenntnis genannt.

Beim Taufbekenntnis und beim Apostolischen Glaubensbekenntnis sprechen wir zu Beginn: „Ich glaube“. So kommt die persönliche Glaubensentscheidung des Einzelnen zum Ausdruck. Das Große Glaubensbekenntnis sollte nun erstmals mit dem Ausdruck „Wir glauben“ eingeleitet werden, um zu bezeugen, dass sich die verschiedenen Ortskirchen in diesem „Wir“ in Einheit befanden und alle Christen denselben Glauben bekannten. Der Jahrestag des Konzils von Nizäa, den wir 2025 begehen, „lädt die Christen dazu ein, der Heiligen Dreifaltigkeit gemeinsam Lob und Dank zu singen“, schreibt Papst Franziskus. 

Im Katechismus der Katholischen Kirche sind die Inhalte des Glaubensbekenntnisses ausgefaltet und vertieft.

Katechismus der Katholischen Kirche

1700 Jahre Glaubensbekenntnis von Nizäa

Das Apostolische Glaubensbekenntnis

Ich glaube an Gott,

den Vater, den Allmächtigen,

den Schöpfer des Himmels und der Erde,

und an Jesus Christus,

seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,

empfangen durch den Heiligen Geist,

geboren von der Jungfrau Maria,

gelitten unter Pontius Pilatus,

gekreuzigt, gestorben und begraben,

hinabgestiegen in das Reich des Todes,

am dritten Tage auferstanden von den Toten,

aufgefahren in den Himmel;

er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;

von dort wird er kommen,

zu richten die Lebenden und die Toten.

Ich glaube an den Heiligen Geist,

die heilige katholische Kirche,

Gemeinschaft der Heiligen,

Vergebung der Sünden,

Auferstehung der Toten und das ewige Leben.

Amen.

Das Große Glaubensbekenntnis

Wir glauben an den einen Gott,

den Vater, den Allmächtigen,

der alles geschaffen hat, Himmel und Erde,

die sichtbare und die unsichtbare Welt.

 

Und an den einen Herrn Jesus Christus,

Gottes eingeborenen Sohn,

aus dem Vater geboren vor aller Zeit:

Gott von Gott, Licht vom Licht,

wahrer Gott vom wahren Gott,

gezeugt, nicht geschaffen,

eines Wesens mit dem Vater;

durch ihn ist alles geschaffen.

Für uns Menschen und zu unserem Heil

ist er vom Himmel gekommen,

hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist

von der Jungfrau Maria und ist Mensch geworden.

Er wurde für uns gekreuzigt unter Pontius Pilatus,

hat gelitten und ist begraben worden,

ist am dritten Tage auferstanden nach der Schrift

und aufgefahren in den Himmel.

Er sitzt zur Rechten des Vaters

und wird wiederkommen in Herrlichkeit,

zu richten die Lebenden und die Toten;

seiner Herrschaft wird kein Ende sein.

 

Wir glauben an den Heiligen Geist,

der Herr ist und lebendig macht,

der aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht,

der mit dem Vater und dem Sohn

angebetet und verherrlicht wird,

der gesprochen hat durch die Propheten,

und die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche.

Wir bekennen die eine Taufe zur Vergebung der Sünden.

Wir erwarten die Auferstehung der Toten

und das Leben der kommenden Welt.

Amen.